Fußball, Landespokal: Der SV 09 Staßfurt war vor allem im ersten Durchgang die dominierende Mannschaft und setzte sich mit 4:2 (4:1) gegen Baalberge durch.
Das Kapitel Landespokal ist für die Kicker des SV 08 Baalberge in dieser Saison beendet. Die Schützlinge von Trainer Alexander Rebel schieden nach dem 2:4 (1:4) im Salzland-Derby beim Landesliga-Konkurrenten SV 09 Staßfurt aus.
„Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommen. Der Gegner hat uns vor der Pause mit seiner Aggressivität und dem hohen Pressing den Schneid abgekauft. Wir haben fast alle Zweikämpfe verloren und selten zweite Bälle gewonnen“, erklärte das Vorstandsmitglied des SV 08 Baalberge, Michael Baum. Vor dem Anpfiff der Partie hatte es eine Schweigeminute für den verstorbenen MZ-Fotografen Lothar Semlin gegeben.
Die Gäste bekamen in der ersten Halbzeit kein Bein auf die Erde und gerieten bereits in der zehnten Minute mit 0:1 durch Florian Schmidt-Daul in Rückstand. Besonders die Ausfälle von Torjäger Erik Gadkowsky und Abwehrchef Ladislav Beran konnte der SV 08 in der ersten Hälfte nicht kompensieren. Victor-Ramon Roldan-Arias (12., 21.) und Max Dittwe (13.) hatten das 2:0 auf dem Fuß, brachten das Runde aber nicht ins Eckige.
Mit ihrem ersten vernünftigen Angriff kamen die Gäste zum zu diesem Zeitpunkt völlig überraschenden Ausgleich. Neuzugang Moharam Asem (26.) erzielte nach Zuspiel von David Barbe das 1:1. Doch die Freude darüber währte gerade einmal 120 Sekunden. Mit einem Doppelpack stellte der vor der Pause überragende Victor-Ramon Roldan-Arias (28., 31.) bereits die Weichen auf den Einzug ins Achtelfinale. Allerdings ging dem 2:1-Führungstreffer der Hausherren ein Handspiel von Max Dittwe voraus, das Schiedsrichter Nils Pilz jedoch übersah.
Noch vor dem Pausenpfiff baute Robert Lampe (45.) die Führung für Staßfurt auf 4:1 aus. „Wir hätten zur Halbzeit auch 7:1 führen können. Nach dem Wiederanpfiff zog bei uns der Schlendrian ein, aber danach fragt keiner mehr. Schließlich stehen wir im Achtelfinale“, meinte der Staßfurter Trainer Philipp Schmoldt.
In die zweite Halbzeit erwischten die Baalberger jedoch einen Start nach Maß. Justin Dehnecke sah, dass der Staßfurter Schlussmann Max Neumann zu weit vor seinem Gehäuse postiert war und überlupfte den Keeper von der Mittellinie. Nach dem Treffer zum 2:4 bekamen die Gäste plötzlich Oberwasser. Sie konnten sich immer besser aus den Pressing-Situationen befreien. Plötzlich lief auch der Ball. Mika Boeck (64.), Justin Dehnecke (66.), dessen Schuss ein Staßfurter von der Linie holte und Karsten Bethke (70.), der nur die Latte traf, hätten das Salzland-Derby noch einmal spannend machen können.
Einem regulären Treffer von Karsten Bethke versagte der Referee wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. „Der Erfolg der Staßfurter geht auf jeden Fall in Ordnung. Aber den dritten Treffer hätten wir eigentlich schon verdient gehabt“, meinte Michael Baum.
Originaltext: Carsten Roloff, Volksstimme vom 08.09.2025