Fußball, Testspiel: Rumpfkader des SV 09 Staßfurt muss sich Oberligist FC Einheit Wernigerode deutlich mit 1:7 (0:3) geschlagen geben. Chancenverwertung wird erneut zum Knackpunkt.
Ein 7:1 ist in den meisten Fällen kein Ergebnis, mit dem beide Seiten zufrieden sind. Kaum Gegenwehr des Gegners oder eine Mannschaft, gegen die kein Kraut gewachsen war – ein so deutlicher Endstand spricht häufig für ein Duell, aus welchem man wenige Erkenntnisse ziehen konnte.
Im freundschaftlichen Vergleich zwischen dem Verbandsligisten SV 09 Staßfurt und Oberligist FC Einheit Wernigerode war das nicht der Fall. Während der Sieger logischerweise „zufrieden“ war, ordnete auch Staßfurts Trainer Philipp Schmoldt seine Gefühlslage nach Abpfiff als „nicht unzufrieden“ ein. Grund dafür war, dass beide Teams deutlich mehr auf Augenhöhe agierten, als es der Endstand vermuten lässt. Nur die Chancenverwertung machte den 09ern mal wieder einen Strich durch die Rechnung.
Marco Marcinkowski, der zusammen mit Frank Rosenthal das Coaching für den privat verhinderten Cheftrainer Florian Mehr übernahm, bedankte sich anschließend zunächst beim Gastgeber, „dass wir eine Woche vor dem Derby hier nochmal spielen durften“. Für die Harzer war es nämlich bereits die Generalprobe vor dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres. Kommenden Sonntag findet am Mannsberg der nächste Versuch statt, das Harz-Derby gegen Germania Halberstadt auszutragen.
Früher Rückstand
Für dieses haben sich die Wernigeröder richtig in Fahrt geschossen. Und das schon früh, denn durch einen Doppelschlag lagen die Gäste bereits nach 14 Minuten mit 2:0 in Führung. Moritz Singbeil, der bereits den zweiten Treffer erzielt hatte, erhöhte kurz vor der Pause (36.) noch zum 0:3. Ein standesgemäßes Ergebnis, könnte man meinen, zumal Marcinkowski anmerkte: „Wir hätten auch noch mehr Tore machen können. Aber auch Staßfurt hatte mehrere Chancen.“
Doch es bleibt dabei: Der SV 09 nutzt die sich ergebenden Möglichkeiten nicht. „Das wird sich wohl nie ändern. Andererseits ist es gut, sich gegen einen Oberligisten überhaupt so viele Chancen zu erarbeiten“, suchte 09-Trainer Schmoldt nach dem Positiven.
Ein weiterer Grund, warum das Ergebnis am Ende so deutlich wurde, zeigte sich dann zur Pause. „Alle Spieler, die fit waren, konnten zum Einsatz kommen“, rekapitulierte Marcinkowski später. Sieben kamen davon direkt zu Beginn der zweiten Hälfte auf den Platz.
Auf der Gegenseite musste man mit dem Wechselkontingent vorsichtig umgehen. Lediglich zwei Wechsler standen zur Verfügung, zudem musste Torwarttrainer Marco Janich zwischen die Pfosten. Schmoldts Befürchtung, dass nur zwei Torhüter zu wenig sind für die Rückrunde, bewahrheitete sich dabei schneller als gedacht. „Tim (Gabriel, Anm. d. Red.) fällt jetzt vermutlich vier Wochen aus.“
Doch trotz der Personalsorgen hielten die Gastgeber auch in der zweiten Halbzeit gut mit. Robert Lampe war es nach gut einer Stunde, der dann doch noch eine der nicht wenigen Staßfurter Chancen nutzen konnte – 1:3. Doch das Problem der mangelhaften Chancenverwertung blieb. „Wenigerode macht aus zehn Chancen sieben Tore, wir aus acht eins. Das ist dann schon noch ein Unterschied zwischen Verbands- und Oberliga“, musste Schmoldt anerkennen.
Chancen nicht genutzt
Denn Möglichkeiten, das Ergebnis noch etwas besser zu gestalten, hatten die Staßfurter nach dem 1:3 einige. Aber entweder landete der Ball frei vor dem Tor am Aluminium oder der Abschluss war zu schwach und Einheit-Torwart Pascal Sparwasser war schnell genug im langen Eck angekommen, um den Querpass aufzunehmen.
„Am Ende hatten wir auch die konditionellen Vorteile“, beschrieb Marcinkowski, wie es zu den vier weiteren Einheit-Toren in der Schlussphase kam. Dennoch merkte Schmoldt abschließend an: „Die Spiele gegen solche Gegner sind wichtig, um zu sehen, wo man in der Vorbereitung steht. Deshalb bin ich nicht unzufrieden, denn gute Ansätze waren da.“
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 03.02.2025