Wie gestern schon berichtet, hat die 2. D-Jugend des SV 09 Staßfurt bei der Hallenkreismeisterschaft ganz überraschend den zweiten Platz belegt. Hier eine ausführliche Analyse von Matthias Lieder, gemeinsam mit Oliver Gehrke Trainer der Mannschaft.
„Wir waren überhaupt schon überglücklich, dass wir an der Endrunde teilnehmen konnten, waren wir doch in der Vorrunde glücklich weitergekommen. Alles was da jetzt in Bernburg auf uns gewartet hat, war mehr oder weniger Bonus. Wir haben uns da nichts ausgerechnet, und sind als absoluter Außenseiter angetreten. Die Kinder sind damit ganz super umgegangen. Wir haben mit Union 1861 Schönebeck, dem MTV 1887 Welsleben und unserer Ersten natürlich auch eine sehr harte Gruppe erwischt. Immerhin spielen die Schönebecker und unsere 1. D im Land, und Welsleben steht im Kreis ziemlich weit vorn.
Das erste Spiel war vollkommen okay. Gegen die Unioner, die in der Vorrunde 26 Tore geschossen hatten, haben wir nur mit 3:0 verloren. Alle Kinder haben sich echt reingehausen, und wir hatten sogar zwei Chancen.
Das zweite Spiel gegen die Erste von Staßfurt war nicht ganz so einfach. Die Kinder haben das aber auch sehr sehr gut gemacht. Wir haben sogar mit 2:0 geführt, und bekommen dann zweimal eine Zweiminutenstrafe gegen uns. Wir spielen also insgesamt vier Minuten in Unterzahl. Und die Erste macht da irgendwie glücklich noch das 2:2. Da waren wir beide mit einem Punkt dabei. Am Ende hieß es somit, entweder wir müssen gegen Welsleben gewinnen, oder die 1. D gegen Schönebeck.
Das hat sie dann leider nicht gemacht, sondern nur 2:2 gespielt, was aber auch gut war. Die Mannschaft hat sich echt reingehauen, und alles gegeben. Wir liegen dann gegen Welsleben zweimal hinten, einmal 1:0, einmal 2:1, und ziehen das Ding dann noch mit 3:2, womit wir in der Staffel Zweiter waren. Nun durften wir gegen den SC Bernburg ran, der in der Vorrunde neun Punkte geholt hatte. Dass wir überhaupt so weit gekommen waren, das war schon super. Da hatte ich einfach nicht mit gerechnet, sah uns vorher eigentlich chancenlos.
Im Halbfinale haben wir Bernburg so was von überrascht, und nach drei Minuten schon mit 3:0 geführt. Da hat Mats Ole Ninschkewitz einen Dreierpack gemacht. Er schießt dreimal aufs Tor, und dreimal landete der Ball im Eck. Die Bernburger wussten gar nicht was los ist. Sie haben wahrscheinlich 15 oder 20 Mal aufs Tor geschossen, aber nicht ein Ball kam aufs Tor, sondern ging immer daneben oder unters Hallendach. Wir haben verteidigt, wir haben gekämpft, wir haben alles reingehauen. Das war echt Mega, die Halle hat gebebt. Die ganze 1. Staßfurter Mannschaft saß auf der Bank, hat mitgefiebert, und ist nach dem Schlusspfiff auf das Spielfeld gelaufen. Die Kinder haben sich umarmt, haben sich gefreut. Als Verein war das super, da war Zusammenhalt gewesen.
So hieß es, noch einmal im Finale ran, und noch einmal gegen Schönebeck. Das war nochmals ein kleines i-Tüpfelchen, wo man sagen muss, warum nicht einfach einmal probieren, was rauskommt. Und wenn nichts dabei rauskommt, sind wir schon jetzt komplett zfrieden. Wir sind Zweiter, wo niemand mit gerechnet hätte. Im Halbfinale hatte ich tatsächlich schon so ein bisschen Gänsehaut, das war echt geil. Da kann man nicht meckern.
Im Finale hat Union dann gezeigt, dass sie verdient Hallenkreismeister geworden sind. Beim 5:0 haben die Schönebecker echt geilen Fußball gespielt, nichts an sich rankommen, oder gar überraschen lassen. Wir hatten dann noch verletzungsbedingt einen Ausfall. Maximilian Heinrich ist auf seinen Arm gefallen, und musste dann noch vom Krankenwagen abgeholt werden. Noch einmal gute Besserung. Es ist aber nichts gebrochen oder so. Er muss seinen Arm zwei Tage ruhig halten, und dann soll das wohl wieder funktionieren. Mein Kind hat sich dann auch noch verletzt.
Im Endeffekt haben wir auch in der Höhe verdient verloren. Da war wirklich nicht mehr drin. Aber alleine die Tatsache, dass von meinen neun Spielern**innen sechs Jahrgang 2014, einer Jahrgang 2013 und zwei Jahrgang 2012 sind, ist doch schon Wahnsinn. Da kann man nicht meckern.“
Zum Einsatz kamen bei der 2. D: Henri Block (TH), Theresa Rückriem, Maximilan Heinrich, Marlon Lieder, Mats Ole Ninschkewitz (7), Jonah Lentvoigt, Darren Kutscher, Minh Duc Ken Nguyen (1), Ole Rock
Bei der 1. D, die von Toni Kühne und Chris Walkhof betreut wurde, kamen zum Einsatz: Jannis Brösel (TH), Emil Sauer (1), Daimon Kühne, Lea Sophie Janich, Kiran Okrasa, Ben Roland Szkorupa, Mats Rudi Kutzer (2), Makar Arushanyan (2), Niklas Walkhoff, Ben Scharschmidt
Fotos: Sven Brückner