Für zahlreiche Fußballer aus dem Salzland wurde eine „Spaßidee“ inzwischen zu einer Herzensangelegenheit. Großes Turnier in Staßfurt geplant.
„Wir haben alle Fußball gespielt und konnten davon nicht genug bekommen. Dann kam uns der Gedanke, ab und zu auch privat an Fußballturnieren in der Region teilzunehmen.“ So beschreibt Maximilian Moye die Entstehungsgeschichte der „Stiftung Wadentest“ im Jahr 2013. Seinerzeit war es eigentlich „nur eine Spaßidee ohne Hintergedanken“, wie schon der Name mit Anlehnung an die bekannte deutsche Verbraucherorganisation erahnen lässt. Doch inzwischen ist viel mehr daraus geworden.
Denn schnell keimte der Gedanke auf, neben Teilnahmen an anderen Turnieren, auch eigene Wettkämpfe auf die Beine zu stellen. So wurde 2014 der 1. Sport 2000 Koppius Cup ins Leben gerufen. „Sport Koppius macht viel für uns, was sicherlich daran liegt, dass mit Marcel Maier der Enkel von Wolfgang Koppius bei uns im Team mitspielt“, erklärt Moye. Seit jeher ist auf den Trikots der „Wadentester“ das Logo des Sportartikel-Anbieters zu lesen.
Spenden steigen stetig
Und das Turnier mit dem gleichlautenden Namen erfreute sich direkt großer Beliebtheit. „Das Interesse der Teams und der Zuschauer war sehr groß, so dass schnell klar war, dass daraus eine Tradition werden sollte“, so Moye weiter. Gesagt, getan: Und so folgte bald darauf die Neuauflage, welche erstmals zugunsten der Mitteldeutschen Kinderkrebsforschung ausgetragen wurde. So kamen letztlich 700 Euro an Spenden zusammen, die bei der dritten Auflage 2017 noch einmal übertroffen wurden. Knapp 900 Euro waren es bei dieser.
Mehrere Jahre passiert nichts
Doch im Anschluss wurde es plötzlich ruhiger um die damalige „Stiftung Wadentest“. Nach der Spendenübergabe an Stiftungsbotschafter Marius Sowislo im Sporthaus Koppius in Staßfurt, passierte auf den Social-Media-Kanälen der „Wadentester“ für mehrere Jahre nichts mehr. Moye bringt rückblickend Licht ins Dunkle. „Das ganze hatte sich ein bisschen zerschlagen, einige von uns sind weggezogen, nach Magdeburg oder Leipzig. Nachdem nun viele von uns eine Familie gegründet haben und mit dem Hausbau fertig sind, wollen wir es nun aber wieder aufleben lassen.“
„Es soll ein großes Charity-Event werden, bei dem wir hoffentlich viele Spenden generieren können.“
Maximilian Moye, SV 09 Staßfurt
Die Tradition des „Sport 2000 Koppius Cup“ wird fortgesetzt, erhält dabei aber, wie die „Wadentester“ selbst, einen neuen Anstrich. Denn diese sind seit 2024 ein eingetragener Verein, verbunden mit der Umbenennung in „Sportfreunde Wadentest“.
Im Sommer nahmen sie bereits an einem Volleyballturnier für den guten Zweck teil, nun folgt am 4. Januar 2025 das erste eigene Turnier seit der Vereinsgründung: der 4. Koppius Cup in der Staßfurter Salzland-Sporthalle. Und auch diesmal wird für den guten Zweck, nämlich die Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung, gekickt. Doch der folgerichtige Umzug, nachdem die Merkewitzhalle nicht mehr zur Verfügung steht, ist nicht die einzige Veränderung.
Das Rahmenprogramm wird diesmal deutlich größer aufgefahren. Neben dem Turnier, an dem zehn so klangvolle Namen wie „Möllers Dichtungshaie“ um Sven Limpächer (SV 09 Staßfurt), „Team 32 Ladies“ um die Hecklingerin Stephanie Träbert (früher Magdeburger FFC) oder „Udinese Calcium“ um Bernburgs Co-Trainer Patrick Stockmann teilnehmen, werden auch die Zuschauer involviert. „Es wird eine Tombola geben und eine Skill-Challenge in der Halle“, verrät Moye. Zu Letzterer gehören ein Lattenschießen sowie das Jonglieren von der Mittellinie bis zum Tor.
Buntes Rahmenprogramm
Zudem wird eine Fotobox auf- und ein Kuchenbasar bereitgestellt. Und es werden zweimal zwei Tickets für den 1. FC Magdeburg verlost. „Es soll ein großes Charity-Event werden, bei dem wir hoffentlich viele Spenden generieren können“, fasst Moye zusammen.
Zur Summe, die später übergeben wird, zählt zunächst einmal die Startgebühr jedes Teams. Hinzu kommt der Eintritt, den jeder Besucher frei wählen kann. Auch dieser wird zu 100 Prozent gespendet. Nicht ganz ausgeschlossen ist dabei, dass auch Marius Sowislo als Botschafter zu den Zuschauern gehören wird. „Wir haben uns inzwischen, auch durch die Zusammenarbeit mit ,Schulle & Friends‘ ein gutes Netzwerk aufgebaut“, freut sich Moye. Erst kürzlich liefen sich beide Seiten bei der Dankeschön-Veranstaltung zu sieben Jahren „Schulle & Friends“ über den Weg, wo die „Wadentester“ eingeladen waren.
Sebastian Schulz lobte dabei, dass die „Sportfreunde Wadentest“ eigentlich der Vorreiter waren und als erstes Spenden gesammelt hätten. Moye gab das Kompliment aber direkt zurück: „Er und sein Team machen es dafür besser und sind inzwischen auch der größere Player, weil sie durchweg am Ball geblieben sind.“
Nichtsdestotrotz soll auch der 4. Sport 2000 Koppius Cup in ähnliche Sphären vorstoßen, wie es die Turniere von „Schulle & Friends“ zuletzt oft taten. Von 13 bis 20 Uhr bekommen die Gäste zum Start ins neue Jahr feinsten Budenzauber zu sehen, der voraussichtlich auch auf YouTube livegestreamt wird. Gespielt wird zehn Minuten pro Partie zunächst in zwei Gruppen, bevor es im K.o.-Modus weitergeht.
Christian Wegener (l.) und Maximilian Moye (r.) vom Verein Sportfreunde Wadentest bei der Dankeschön-Veranstaltung von „Schulle & Friends“. Künftig soll die Zusammenarbeit mit dem Team um Gründer Sebastian Schulz intensiviert werden.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 02.12.2024
Foto: Verein