Heute ab 19 Uhr treffen in der Sparkassen-Arena der SC Bernburg und der SV 09 Staßfurt im Verbandsliga-Derby aufeinander – und hoffen auf einen ganz bestimmten Höhepunkt.
Mit einem pikanten Video macht der SC Bernburg aktuell in den sozialen Medien Werbung für das heutige Kreisderby der Fußball-Verbandsliga. „Wie du jede Frau garantiert zum Höhepunkt bringst…“, will die blonde Dame gerade im Video erklären, bevor Louis Lange eingeblendet wird, der ihren Satz fortsetzt. „Woher soll ich das wissen? Was ich aber weiß, ist, dass unser SCB diesen Freitag 19 Uhr in der Sparkassen-Arena gegen den SV 09 Staßfurt spielt“, erklärt der 20-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln. Die Antwort der 09er ließ nicht lange auf sich warten. „Rausgehen, 100 Prozent Leidenschaft an den Tag legen und dann schauen wir mal, wer hier wen zum Höhepunkt bringt!“, heißt es auf den Plattformen der Bodestädter.
Staßfurts Trainer sieht die Frotzeleien vor dem Prestigeduell mit Humor. „Das hat mich schon als Spieler immer angestachelt, weil man dann nach dem Derby nicht derjenige sein wollte, der sich monatelang etwas anhören kann“, so Philipp Schmoldt. Allerdings werde das Derby „nicht bei Social Media entschieden“.
„Das hat mich schon früher als Spieler immer angestachelt.“
Philipp Schmoldt, Trainer SV 09 Staßfurt
Revanche im Blick
Sondern auf dem Platz – und da hatten die Bernburger zuletzt die Nase vorn. Nicht nur im direkten Duell im Sparkassen-Cup, sondern auch im Saisonverlauf. Elf Punkte mehr sammelten die Kreisstädter bisher im Vergleich zum SV 09. Doch „das ist das tolle an einem Derby. Da spielen die Tabelle und die Ergebnisse der letzten Wochen und Monate keine Rolle“, so Schmoldt. Die direkt nach dem Finale im Sparkassen-Cup angekündigte Revanche hält er immer noch für möglich.
Denn auch beim Sportclub läuft aktuell noch nicht alles nach Plan. „Besser als bei uns zwar, aber das ist aktuell auch nicht schwer“, hält Schmoldt mit einer Prise Galgenhumor fest, um dann eine kleine Spitze in Richtung Gegner hinterher zu schieben. „Sie liegen glaube ich etwas hinter ihren eigenen Erwartungen, nachdem sie im Sommer doch noch einmal personell nachgelegt haben.“
Stichwort Personal: Die Ausfallliste wird bei den Staßfurtern aktuell „nicht kürzer“, wie Schmoldt berichtete, ohne dem kommenden Gegner zu viele Informationen liefern zu wollen. „Aber auch das ist egal. Die, die Freitagabend da sind, müssen und wollen die volle Leistung bringen“, blickt er voraus.
Denn mit den personellen Sorgen hat die Mannschaft bereits seit einiger Zeit zu kämpfen, am Ziel ändert sich also nichts. „Wir wollen punkten“, macht Schmoldt klar, der sein Team allerdings noch nicht in einer „Jetzt-Oder-Nie-Situation“ sieht. „Es bringt mir nichts, wenn ich das Derby gewinne und am Ende der Saison absteige“, macht er klar. Zumindest aber soll das Derby ein Brustlöser für die verbleibenden Spiele im aktuellen Kalenderjahr werden.
Emotionen und kühler Kopf
Damit das auf der Anzeigetafel gelingt, wurde in der spielfreien Woche noch einmal das Zweikampfverhalten besprochen. Eine gesunde Mischung aus Leidenschaft und einem kühlen Kopf sollen den Erfolg bringen. „Und wir müssen uns untereinander helfen, das wurde klar angesprochen. Vor allem dürfen wir aber nicht nur sagen: ,Ja, du hast Recht’, sondern auch die entsprechende Reaktion auf dem Platz zeigen.“ Dann kann das Derby auch aus Staßfurter Sicht zum „Höhepunkt“ werden.
Dante-Nick Sturm (Mitte) und der SV 09 Staßfurt sind im Verbandsliga-Duell beim SC Bernburg auf Revanche aus.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Tobias Zschäpe