Das Warten auf ein Erfolgserlebnis geht weiter bei Fußball-Verbandsligist SV 09 Staßfurt. Nach der 1:5-Niederlage am Mittwochabend gegen den BSV Halle-Ammendorf sind die Bodestädter seit elf Pflichtspielen ohne Sieg.
Der gestrige Reformationstag war in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und auch in Sachsen-Anhalt ein Feiertag. Gerne hätten auch die Fußballer des SV 09 Staßfurt einen Tag nach dem Heimspiel gegen den BSV Halle-Ammendorf gefeiert, doch danach war nach der 1:5 (1:1)-Niederlage vom Vorabend beim Verbandsligisten niemandem zumute. „Die Körpersprache war besser als gegen Fortuna, das Zweikampfverhalten allerdings nicht so, um in der Verbandsliga etwas mitzunehmen“, meinte Staßfurts Trainer Philipp Schmoldt später.
Auch angesichts des zur Verfügung stehenden Kaders mit zwei Spielern der zweiten Mannschaft auf der Bank war die Marschroute für das Match defensiver als gewöhnlich. „Wir wollten defensiv sicherer stehen, von daher ist es bedenklich, wenn du trotzdem nach drei Minuten das 0:1 kassierst“, musste Schmoldt gestehen. Doch zumindest die Vorgabe, sich nicht zu lange mit Rückschlägen zu beschäftigen, setzten die Gastgeber um. Und ab der 20. Minute fand der SV 09 dann auch besser in die Partie, weil man die Zweikämpfe besser annahm.
Allerdings musste Staßfurt selbst immer auf der Hut sein vor Hallenser Angriffen. So sah Torwart Lennart Isensee erst unglücklich aus, als er bei einem Abstoß (37.) einen Gegenspieler anschoss, der Ball aber anschließend ins Toraus ging. Wenig später klärte er dann allerdings in höchster Not (39.) über die Querlatte, als ihn Christian Schuster, der Torschütze zum 0:1, abermals prüfte. Der zweite Treffer des Abends fiel stattdessen auf der Gegenseite. Drei Minuten vor der Pause verwandelte Amon van Linthout eine Flanke von der linken Seite zum umjubelten Ausgleich. Und das schien zum Knotenlöser bei den Gastgebern zu werden, denn in der verbliebenen Zeit bis zur Pause, „hatten wir dann stimmungsmäßig ein richtiges Hoch. Unsere Zweikampfführung wurde immer besser, das war schon Wahnsinn, zu sehen, was die Körpersprache ausmachen kann“, beobachtete Schmoldt. Tore fielen bis zum Pausenpfiff jedoch keine mehr.
In der Kabine gab es eine ähnliche Ansprache, wie 45 Minuten zuvor. „Wir wollten wieder hinten sicher stehen – kassieren dann aber erneut nach gerade einmal drei Minuten ein Gegentor nach einem Standard“, blickte Staßfurts Trainer später zurück. Einen Freistoß aus 18 Metern zirkelte Marcio Pälchen direkt ins Staßfurter Tor. Nur wenige Augenblicke später hätten die 09er diesen Rückschlag aber ebenfalls vergessen lassen können, als van Linthout Laurenz Hoffmann mit einer Flanke von der linken Seite in Szene setzte. „In neun von zehn Versuchen macht ,Hoffi’ den, leider war es am Mittwoch der zehnte“, ärgerte sich Schmoldt.
Als wenig später nach einer Ecke das 1:3 fiel, hatten nur noch die kühnsten Optimisten im Stadion der Einheit Hoffnung auf ein Staßfurter Erfolgserlebnis. „Wir hatten anschließend keine große Chance mehr, wechseln auch durch“, so Schmoldt, der festhielt: „Wenn du defensiv sicher stehen willst, das aus dem Spiel heraus auch gut machst, aber dann zwei frühe Standardgegentore in Hälfte zwei kassierst, dann ist das zu einfach – und auch zu schlecht. Tor vier und fünf sieht dann aber auch bitter aus. Ich weiß nicht, ob es in der Höhe sein musste.“
Den Kopf in den Sand stecken will beim SV 09 trotz der schwierigen aktuellen Phase niemand. „Wenn man bei einem 30-Mann-Kader zwei Spieler aus der Zweiten braucht, ist die Situation schon höchstdramatisch, aber wir können nur weitermachen – auch wenn es nicht leichter wird“, blickte Schmoldt auf das kommende Auswärtsspiel am Sonnabend (14 Uhr) in Weißenfels.
Laurenz Hoffmann (2. v.l.) hatte die Großchance zum 2:2 für seinen SV 09 Staßfurt gegen den BSV Halle-Ammendorf auf dem Fuß, doch er und seine Teamkameraden mussten sich am Ende deutlich geschlagen geben.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Sven Brückner