Nach der 2:4(2:1)-Niederlage von Verbandsligist SV 09 Staßfurt gegen Rot-Weiß Thalheim findet Trainer Philipp Schmoldt deutliche Worte und blickt auf schwierige Wochen voraus.
Schon in der Halbzeitpause hatte Philipp Schmoldt noch auf dem Platz Redebedarf mit den Unparteiischen. Dem Trainer des SV 09 Staßfurt ging es dabei vor allem um eine Entscheidung wenige Minuten vorher, als die Schiedsrichter den Bodestädter Max Dittwe sowie Stanislav Senyura von Gegner Rot-Weiß Thalheim mit einer Roten Karte vom Platz geschickt hatten. „Thalheims Spieler schlägt Toni Härtge ins Gesicht, Max stößt ihn dann auf Brusthöhe weg, ich denke, das sollte man schon differenzieren“, hörte man dem Coach auch zwei Tage später seine Verärgerung noch an.
Aber auch weitere Szenen sorgten für Aufregung. „Es ist eigentlich nicht meine Art, über den Schiedsrichter zu sprechen, aber wenn du dir als Spieler dumme Sprüche vom Schiedsrichter anhören musst und als Begründung, warum es Rot war, die Aussage ,Schaut euch danach ein Video der Szene an’ bekommst, dann fühle ich mich das erste Mal in eineinhalb Jahren als Trainer ein bisschen verarscht. Dann brauche ich meinen Spielern auch nicht sagen, dass sie ordentlich mit dem Schiedsrichtern umgehen sollen. Respekt ist keine Einbahnstraße.“
Fußball gespielt wurde am Freitagabend im Stadion der Einheit natürlich auch noch. Nachdem die Gastgeber bereits in der 14. Minute mit 2:0 in Führung lagen, fehlte am Ende in doppelter Unterzahl die Entlastung nach vorne und Thalheim kam noch zu einem 4:2-Auswärtssieg.
Schon nach zehn Minuten zückte Schiedsrichter Alexander Lück zum ersten Mal den roten Karton. Maurice Hertel musste nach einem Foulspiel vom Platz, welches für Schmoldt allerdings kein Platzverweis- würdiges Einsteigen war. „Aber wir haben uns gesagt, wir machen weiter – und das zunächst auch mit Erfolg“, blickt der Trainer später zurück. Denn keine 60 Sekunden später erzielte Florian Schmidt-Daul den Führungstreffer für 09 und Max Dittwe legte kurz darauf nach. Sechs Minuten vor der Pause kam Rot-Weiß zwar zum Anschlusstreffer, aber bis dahin schien noch alles im Lot für die Heimmannschaft – bis zum zweiten Platzverweis. „Eigentlich war es – abgesehen von der Szene vor der Pause – eines der fairsten Spiele, die ich bisher gesehen habe. Das glaubt mir nur niemand angesichts der Kartenstatistik“, legte Schmoldt nach.
Mit Beginn der zweiten Hälfte sah man, dass mit Hertel und Dittwe die komplette Staßfurter Offensive weggebrochen war. „Wir haben dann quasi im 4-4-0 gespielt“, umschrieb es Schmoldt. „Da ist klar, dass die Entlastung nach vorne fehlt. Thalheim ist uns dann immer wieder angelaufen und in Überzahl auch zu den Toren gekommen. Spätestens nach dem 2:3 war es dann vorbei für uns. Zu neunt kommst du da nicht mehr zurück.“
Der einzige Vorwurf, den er seinem Team machen konnte: „Die langen Bälle haben wir nach der Pause nicht wie erhofft nach vorne bekommen.. Ansonsten hat der Einsatz gepasst.“ Mit Sorgenfalten auf der Stirn blickt er nun auf die kommenden Spiele. „Amon (van Linthout, Anm. d. Red.) und Robert (Lampe) sind verletzt, Maurice und Max gesperrt. Unsere komplette Offensive fällt aus, aber die Gegner werden nicht einfacher“, so Schmoldt. Dennoch bleibt er optimistisch. „Aktuell sieht es nicht gut aus, aber mit zwei Siegen bist du schnell wieder am Mittelfeld dran. Dann muss nächste Woche eben Fortuna dran glauben.“ Kommenden Sonnabend ist 09 ab 15 Uhr zu Gast im Stadion am Schöppensteg.
Florian Schmidt-Daul (links) brachte den SV 09 Staßfurt gegen Rot-Weiß Thalheim in Führung, doch am Ende unterlagen die Gastgeber noch.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 21.10.2024
Foto: Sven Brückner