Zum Abschluss der englischen Woche der Fußball-Verbandsliga kassiert der SV 09 Staßfurt auswärts gegen den SV Blau-Weiß Dölau eine 1:3 (0:2)-Niederlage.
Eigentlich ist Philipp Schmoldt ein ruhiger Vertreter, der sich eher im Stillen seine Gedanken macht. Doch im Auswärtsspiel seiner Elf, dem Fußball-Verbandsligisten SV 09 Staßfurt, platzte selbst dem sonst so besonnenen Trainer die Hutschnur. „Mannschaftlich war nach gut 20 Minuten nichts mehr los. Das war eine mittelschwere Katastrophe, für die ich wenig Verständnis habe“, platzte es aus dem Coach nach dem Duell gegen den SV Blau-Weiß Dölau heraus.
Nach der Pleite am vergangenen Mittwoch mussten die Bodestädter innerhalb weniger Tage die zweite Niederlage hinnehmen (1:3) und beenden die englische Woche ohne Zähler und einem Torverhältnis von 2:5. Tabellarisch rutschten die 09er auf den 15. Platz ab – punktgleich mit Gardelegen und Westerhausen, die nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter den Bodestädtern stehen.
Im Auswärtsspiel am Sonntag waren es Teile der ersten Hälfte, welche den Staßfurtern den Sieg kosteten. „Eigentlich ging es gut los für uns – allerdings nur 20 Minuten lang“, hatte Schmoldt beobachtet. Anschließend wollte 09-Schlussmann Alexander Probst einen langen Pass bereinigen, räumte einen Dölauer Angreifer aber ab. „Das war eine klare Geschichte“, musste auch der Coach feststellen. Joshua Köller ließ vom Punkt nichts anbrennen – 1:0. Ein Wirkungstreffer, wie sich herausstellte.
„Das sind für die teils jungen Spieler neue Erfahrungen.“
Philipp Schmoldt, Trainer SV 09 Staßfurt, Foto Verein
„Mit dem Gegentor brechen wir vollkommen auseinander.“ Warum? „Das sind für die teils jungen Spieler neue Erfahrungen. Diese Negativerlebnisse kennen viele gar nicht. Vor jedem Spiel motivieren sie sich und wenn das Gegentor kommt, denken sich alle: ,Es geht wieder so los wie in der vergangenen Woche’“, versuchte der Coach Lösungsansätze zu finden, warum sein Team einknickte. Nur vier Minuten später folgte der nächste Nackenschlag durch Marius Prinzler.
„Wir als Trainerteam haben in der Halbzeitpause zusammen mit den Spielern gesprochen. Da bin ich dann auch ein bisschen deutlicher geworden“, meinte Schmoldt. Anscheinend hatte der Coach aber die richtigen Worte mit einer gewissen Schärfe gebracht. „Über den zweiten Durchgang kann ich wenig Negatives sagen. Ab der 60. Minute sind wir dann auch drückend überlegen“, freute sich der Coach über die Steigerung.
Das einzige, was ihn nicht zufriedenstellte, war der große Chancenwucher, welcher seine Mannschaft betrieb. „Wir haben mindestens sechs oder sieben 100-prozentige Chancen. Wenn man von diesen nur eine macht, kommt man in der Verbandsliga nicht nach vorn.“ Maurice Hertel war es, der nach einer Flanke einer der zahlreichen Chancen zum Anschluss nutzte.
In den Schlussminuten setzten die Gäste aus der Bodestadt dann alles auf eine Karte und rannten unerbittlich an. „Wir haben weiter Chancen im Minutentakt“, sagte Schmoldt. Über die Linie sprang das Spielgerät aber nicht. Stattdessen nutzten die Gastgeber die Freiräume in der Staßfurter Abwehr, die mit aufgerückt war, um per Konter den Endstand herzustellen.
Jetzt haben die Kicker des SV 09 Staßfurt ein freies Wochenende, in dem intensiv an der Abschlussschwäche gearbeitet werden kann, bevor am 19. Oktober das Ligaheimspiel gegen Thalheim ansteht.
Steven Stachowski (Mitte) und der SV 09 Staßfurt mussten auch am Sonntag eine Niederlage hinnehmen.
Originaltext Kevin Sager: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 08.10.2024
Foto: Sven Brückner