Der SV 09 Staßfurt muss sich im Heimspiel gegen Merseburg mit 0:2 (0:2) geschlagen geben. Der Gäste-Coach feiert dank starker erster Hälfte ein erfolgreiches Debüt an der Seitenlinie.
Man kann nicht gerade behaupten, dass das Duell zwischen dem SV 09 Staßfurt und dem VfB Merseburg arm an Randgeschichten war. Beide Teams sind Aufsteiger und damit die Wundertüte der Liga. Beide Offensivreihen stechen im unteren Tabellenfeld angesichts immerhin schon elf erzielter Treffer heraus und dann vollzog Merseburg einen Tag vor dem Spiel in Staßfurt auch noch den Wechsel auf der Trainerbank: Für Dramatiker hatte diese Partie viel zu bieten. Was aus Staßfurter Sicht aber nicht für die folgenden 90 Minuten galt. Denn: Bereits zur Pause führten die Gäste mit 2:0 und brachten diesen Vorsprung am Ende auch über die Zeit.
Schwache erste Hälfte
Entscheidend für die Heimpleite der Staßfurter war vor allem eine schwache Vorstellung der Hausherren in den ersten 45 Minuten. „Die erste Hälfte war sehr enttäuschend, da haben wir keine 100 Prozent abgerufen“, sagte Staßfurts Coach Philipp Schmoldt nach der Partie. Merseburg hingegen setzte seine Spielidee von der ersten Minute an um, versuchte immer wieder früh anzulaufen und durch aggressives Pressing Druck auf den ballführenden Gegenspieler aufzubauen – mit Erfolg. „Das haben sie schon sehr gut gemacht“, musste Schmoldt zugeben.
Folgerichtig gingen die Gäste in Führung. Nach einem erzwungenen Eckball schaltete Angreifer Olavio Fernandes de Pinho Gomes am schnellsten und markierte nach 15 Minuten das 1:0. Auch im Anschluss dominierten die Gäste aus dem Süden des Landes das Spiel. Dennoch boten sich den Gastgebern durchaus Möglichkeiten zum Ausgleich. „Wir hatten zwei hundertprozentige Chancen und nutzen sie nicht. Das ist dann am Ende der Unterschied“, so Schmoldt. Und so musste der Trainer mitansehen, wie sein Team noch vor dem Seitenwechsel das 0:2 kassierte. Diesmal nutzte Alexander Friedrich die Vorarbeit von Bohdan Brovil und markierte seinen ersten Saisontreffer (40.).
Staßfurt besser im Spiel
Nach der Pause kamen die Staßfurter durchaus besser ins Spiel. „Da hat unsere Leistung dann wieder gestimmt und wir waren auch von der Einstellung her deutlich besser drauf als noch in der ersten Hälfte“, so Schmoldt. Einzig: Die bis dato so starke Offensivreihe der Hausherren wollte an diesem Abend einfach nicht so recht ins Laufen kommen. So beschränkte sich Merseburg in der zweiten Hälfte weitgehend auf die Defensive und ließ nur noch wenig zu. „Das Schöne ist, dass es Mittwoch gegen Dessau gleich weitergeht“, zeigte sich Schmoldt kämpferisch. „In dieser Liga ist alles möglich. Dessau hat gegen Stendal 3:1 gewonnen, wir wissen also, was uns da erwartet, aber wir wollen auf jeden Fall gewinnen.“
Ein Sieg wäre für die Staßfurter auch wichtig, um in dieser frühen Phase der Saison nicht den Anschluss zum Tabellenmittelfeld zu verlieren. Wichtig wird es gegen Dessau sein, vor allem ihren Ausnahmespieler Brendan Stelmak aus der Partie zu nehmen. Der 35-jährige US-Amerikaner war bereits in den vergangenen zwei Spielzeiten die Torgarantie der Dessauer und hat auch in dieser Spielzeit in sechs Spielen bereits fünfmal getroffen. Nicht zuletzt hoffen die Staßfurter bei diesem Vorhaben ab 19 Uhr auch auf ihre lautstarken Fans.
Dante Nick Sturm (rechts) und die Staßfurter blieben gegen Merseburg ohne Fortune.
Originaltext Maria Kurth: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 30.09.2024
Foto: Sven Brückner