Trotz 2:0-Führung zur Pause ist Fußball-Verbandsligist SV 09 Staßfurt mit der Punkteteilung beim 1. FC Lok Stendal zufrieden. Auch, weil in letzter Minute eine Niederlage vermieden wird.
Einer konnte mit dem Punktgewinn „gut leben“, der andere musste selbiges tun. Auf der Pressekonferenz nach dem Fußball-Verbandsliga-Spiel zwischen dem 1. FC Lok Stendal und dem SV 09 Staßfurt war deutlich zu hören, welche Seite zufriedener mit dem 2:2 (0:2)-Unentschieden am „Hölzchen“ war. „Wir nehmen den Punkt gerne mit“, hielt Staßfurts Coach Kevin Weber fest, während sich Lok-Trainer Jörn Schulz ärgerte, dass seine Mannschaft in letzter Minute den Siegtreffer verpasst hatte.
In den ersten 45 Minuten agierten beide Teams auf Augenhöhe. Der Matchplan, den sich die 09er zurechtgelegt hatten, ging voll auf, wie Weber beobachtete. „Aber natürlich hat Stendal eine hohe individuelle Klasse und schon in der Phase Möglichkeiten, bei denen wir uns über ein Gegentor nicht hätten beschweren können“, so der Gästecoach. Doch auch die eigenen Chancen ließ er nicht unerwähnt.
Der einzige Unterschied vor der Pause war, dass die Bodestädter zwei davon auch nutzten. Zunächst erlaubte sich Stendals Tim Schaarschmidt einen kapitalen Schnitzer in der Abwehr. Laurenz Hoffmann konnte so frei auf Keeper Philipp Poser zulaufen und netzte zum 0:1 ein. Kurz darauf tanzte Amon van Linthout Gegenspieler Kyrylo Matvyeyev aus, schoss ins kurze Eck und ließ den SV 09 so zum zweiten Mal binnen 120 Sekunden jubeln zur 2:0-Halbzeitführung für seine Farben.
Nach der Pause sah das anders aus. Zwar leistete sich Schaarschmidt zunächst einen weiteren Patzer, den die Gastgeber in höchster Not ausbügelten, doch im Anschluss dauerte es nicht lange und die Altmärker kamen ihrerseits per Doppelschlag zum Ausgleich. Staßfurt wirkte kurzzeitig geschockt und lief bei einer weiteren Lok-Chance Gefahr, gar in Rückstand zu geraten. Doch schnell fing sich die Elf wieder und beide Teams gingen die Schlussphase mit offenem Visier an.
„Das Spiel hätte auch 8:8 ausgehen können, angesichts der Chancen.“
Kevin Weber, Trainer SV 09 Staßfurt
Die größte Chance auf den „Lucky Punch“ hatte Stendal in der fünften Minute der Nachspielzeit. Nach einem Foul von Dante-Nick Sturm an Mykhailo Kozhushko im Strafraum zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Doch der fällige Strafstoß landete über dem Tor. „Beide Seiten hätten gewinnen können, aber das Spiel hätte auch 8:8 ausgehen können, angesichts der Chancen. Es war teilweise ein Ritt auf der Rasierklinge“, fasste Weber den Verlauf zusammen.
Thorben Zöger(Mitte) und der SV 09 Staßfurt verteidigten in Halbzeit zwei zumindest einen Punkt am „Hölzchen“.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 24.09.2024
Foto: Uwe Meyer