Als Favorit reist Verbandsligist SV 09 Staßfurt am Sonnabend in die Altmark. Im Landespokal-Duell beim Kreveser SV sollen die Kräfte für die kommende Englische Woche geschont werden.
Ex-FCM-Profi Christian Beck hatte es spannend gemacht. Ausgerechnet die Kugel mit dem Gegner von Fußball-Verbandsligist SV 09 Staßfurt wollte bei der Auslosung der 2. Hauptrunde im Landespokal nicht aufgehen. FSA-Pressesprecher Robert Kegler musste helfen und hielt schließlich das Logo des Kreveser SV, Kreispokalsieger und Landesklasse-Mannschaft aus dem KFV Altmark Ost, in die Kamera.
Zumindest bei einem Staßfurter gingen in der Folge die Mundwinkel nach oben: Laurenz Hoffmann. „Er kommt von dort und war sicherlich sehr glücklich über das Los“, erklärt Staßfurts Trainer Philipp Schmoldt. Am morgigen Sonnabend sind die Bodestädter nun ab 14 Uhr zu Gast am Gänseberg. „Wir hätten uns ansonsten sicherlich eine kürzere Anfahrt erhofft“, so Staßfurts Trainer.
Die Rollenverteilung ist vor dem Anpfiff klar: Krevese ist klarer Außenseiter. „Da brauchen wir nicht drum herumreden. Wir wollen – und müssen – sie schlagen“, hält Schmoldt fest. Ob es dafür die erste Elf braucht, muss sich zeigen. Der Trainer kündigte aber an, dass diesmal auch der eine oder andere Spieler zum Einsatz kommen wird, der zuletzt weniger Einsatzzeiten hatte. „Sie können sich beweisen und uns im Trainerteam zeigen, dass es ein Fehler war, dass sie zuletzt nicht im Kader standen.“
Die Entscheidung, auf ein „B-Team“ zu setzen, zeugt dabei keinesfalls von fehlendem Respekt vor dem Gastgeber, sondern ist eher ein Zeichen davon, wie gleichmäßig stark Schmoldt seinen Kader sieht. „Alle Spieler gehören zum Verbandsliga-Kader. Es sind auch keine Ersatzspieler – sie alle haben das Zeug, den Kreveser SV zu schlagen“, ist er überzeugt.
„Die Spieler können uns zeigen, dass es ein Fehler war, dass sie zuletzt nicht im Kader standen.“
Philipp Schmoldt, SV 09 Staßfurt Foto: Pixelpower
„Nur weil sie in den letzten Wochen nicht zum Einsatz kamen, sind sie nicht schlechter als die anderen. Bei unserem großen Kader gibt es nicht immer eine rationale Entscheidung, warum jemand am Spieltag nicht dabei ist.“ Die gibt es am Sonnabend zumindest bei einigen Akteuren. Steven Stachowski, Tim Gadkowsky und Toni Härtge sind privat verhindert. Thorben Zöger hilft bei der zweiten Mannschaft im Salzlandpokal gegen Plötzkau aus.
Einige Spieler aus der Startelf in Gardelegen werden unterdessen diesmal möglicherweise gar nicht im Kader stehen. Denn mit Blick auf das nächste Punktspiel am kommenden Dienstag gegen Haldensleben sollen die Kräfte geschont werden. „Dienstag ist für mich wichtiger, die Verbandsliga hat klare Priorität. Darauf haben wir in der Sommerpause hintrainiert, wollen Punkte holen und die Klasse halten. Selbst wenn wir weiterkommen, was wir natürlich unbedingt wollen, ist es unwahrscheinlich, dass wir den Pokal am Ende gewinnen“, erklärt Schmoldt.
Doch warum eigentlich? Gewinnen die Staßfurter am Sonnabend, fehlen nur noch vier Erfolge bis zum Einzug ins Finale. Zumindest der erste soll morgen folgen. Träumen ist schließlich noch erlaubt.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 16.08.2024