Mit einem klaren 6:0 (4:0)-Erfolg kehrt Verbandsligist SV 09 Staßfurt vom Landespokalspiel beim Kreveser SV zurück. Zufrieden sind die Trainer mit dem Auftritt dennoch nicht.
Vor wenigen Tagen weilte Philipp Schmoldt noch an der Ostsee, das Pokalspiel seines SV 09 Staßfurt beim Landesklasse-Team des Kreveser SV schien er zu verpassen. Doch dann entschied er sich kurzfristig doch noch um. „Mein persönliches Navi meinte, dass ich von der polnischen Ostsee nur über Krevese nach Hause komme“, schmunzelte der Coach. Der kleine Umweg sollte sich lohnen, schließlich konnte Schmoldt in der Altmark einen deutlichen 6:0 (4:0)-Sieg seiner Mannschaft sehen.
Pflichtaufgabe souverän gelöst, könnte man also meinen, doch das Staßfurter Trainerteam war nicht vollends glücklich mit dem Auftritt des Verbandsligisten. „Das Ergebnis ist in Ordnung, immerhin war das Spiel nach zwölf Minuten entschieden. Aber danach war es leider nicht wirklich das, was wir uns erhofft hatten“, hielt Schmoldt fest.
Die Gäste erlebten einen Auftakt nach Maß. Nach nicht einmal zehn Minuten brachte Danylo Shcherbinin seine Mannschaft in Führung. Und auch Laurenz Hoffmann hielt sich bei der Rückkehr in seine Heimat nicht zurück. Nur drei Zeigerumdrehungen später erhöhte er auf 0:2. Echte Gegenwehr der Gastgeber, die bereits in den Anfangsminuten wenig Offensivdrang zeigten, gab es im Anschluss nicht mehr.
Allerdings bewegte das die Staßfurter dazu, ebenfalls einen Gang zurückzuschalten. „Wie vorher angesprochen, kamen diesmal einige Spieler zum Einsatz, die sonst weniger Minuten bekommen. Allerdings konnten sie sich leider nicht unbedingt empfehlen“, so der Übungsleiter weiter. Dass es zur Pause dann allerdings trotzdem noch deutlicher zugunsten der Bodestädter stand, war Max Dittwe zu verdanken, der seinen Torriecher vor der Halbzeit gleich noch zweimal unter Beweis stellte und auf 0:4 erhöhte.
Zur Pause nahm das 09-Trainerteam einige Wechsel vor. Doch an der Spielweise änderte sich dadurch kaum etwas. Staßfurt bestimmte weiter das Duell gegen ungefährliche Gastgeber, ohne jedoch selber Torgefahr auszustrahlen. „Wir konnten uns nicht noch einmal hochziehen und den Schalter wieder umlegen“, musste Schmoldt mit ansehen. „Wir haben zu viel durch die Mitte gespielt. Wenn wir über die Außen gekommen sind, wurde es gefährlich.“ Erst in der Schlussphase kam Staßfurt noch zweimal zum Torerfolg. Erst traf Florian Schmidt-Daul auf Vorlage von Amon van Linthout – und kurz darauf bedankte sich der 30-Jährige mit seinem Pass auf Staßfurts Nummer 19 zum 0:6-Endstand.
Blick nach vorne gerichtet
Durch diesen zeigte sich auch Schmoldt am Ende versöhnlich. „Vielleicht müssen wir im Trainerteam auch lernen, nicht ganz so perfektionistisch zu sein. Wenn die Mannschaft am Dienstag gegen Haldensleben den Schalter wieder umlegt, habe ich nichts gesagt und nehme auch alles zurück, was ich nach Abpfiff im Kreis der Mannschaft gesagt habe“, lässt er einen Einblick zu, dass die Leistung direkt am Gänseberg in Krevese besprochen wurde. Im Heimspiel gegen den Siebten der Verbandsliga wird morgen ab 19 Uhr allerdings auch wieder eine etwas andere Elf auf dem Platz stehen.
Schon am Montag entscheidet sich unterdessen, gegen wen es im Landespokal weitergeht. Der FSA lost ab 17 Uhr die dritte Runde aus, die dann zwischen dem 6. und 8. September ausgetragen wird. „Wir hätten gerne ein Heimspiel gegen einen attraktiven Gegner, beispielsweise einen Oberligisten“, verrät Schmoldt.
Laurenz Hoffmann (links) traf für den SV 09 Staßfurt in Krevese zum zwischenzeitlichen 0:2. Letztlich löste der Verbandsligist die Aufgabe in der Altmark souverän und deutlich.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Jeannette Heinrichs