Auch im zweiten Heimspiel der Verbandsliga-Saison reichen dem SV 09 Staßfurt 70 gute Minuten nicht für ein Erfolgserlebnis. Der Gastgeber unterliegt dem CFC Germania mit 1:2(1:0).
An das Gefühl von zwei Pflichtspiel-Niederlagen hintereinander musste man sich in Reihen des SV 09 Staßfurt erst einmal wieder gewöhnen. „Ich glaube in der jetzigen Zusammenstellung kam das noch nicht vor“, versuchte Philipp Schmoldt, der Trainer des Verbandsligisten, sich nach der 1:2 (1:0)-Pleite gegen Mitaufsteiger CFC Germania zu erinnern. Der Blick in die Historie der Bodestädter seit Saisonbeginn 2023/24 zeigt: In der Tat trat für den Verbandsligisten erstmals, seit Schmoldt zum Trainerteam gehört, dieses Szenario ein. Lediglich zwei erfolglose Testspiele im vergangenen Winter gegen Kelbra und Westerhausen galt es bislang zu verkraften.
Wie schon gegen Haldensleben war die Chancenverwertung der Hausherren im Stadion der Einheit der Knackpunkt. Besonders die erste Spielhälfte verlief zum Großteil in eine Richtung. „Nicht unbedingt was den Ballbesitz angeht, aber wir haben inklusive des Tores drei Großchancen und hätten zur Pause mit 3:0 führen müssen“, blickte Schmoldt nach Abpfiff zurück.
Den einzigen Treffer in der ersten Hälfte hatte Florian Schmidt-Daul in der 36. Minute mit einem platzierten Schuss in den Winkel erzielt. Zuvor hatte Amon van Linthout nach 20 Minuten die Führung auf dem Fuß, schoss aber den CFC-Torhüter an. Ein Nachschuss des 21-Jährigen kurz vor dem Pausenpfiff flatterte zudem knapp über das Gehäuse. „Wenn wir zur Halbzeit deutlicher führen, geht das Spiel ganz anders aus“, war sich Schmoldt sicher.
Stattdessen blieb es auch nach Wiederanpfiff spannend, zumal Janek Telge eine weitere Großchance zum 2:0 ausließ. Im Anschluss bewahrheitete sich eine alte Fußballweisheit: Wer die Tore vorne nicht macht,… Fast im Gegenzug nach der Telge-Chance hatten die Köthener eine ihrer wenigen Möglichkeiten – und nutzten sie im Gegensatz zum SV 09 auch. Nachdem die Staßfurter Hintermannschaft den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam, verwandelte Jonas Binkau eine Flanke von der halbrechten Seite zum Ausgleich.
„Die Schlussphase war dann Harakiri“, musste Schmoldt mit ansehen. Beide Teams versuchten, den Gegner zu Fehlern zu zwingen, was auch hin und wieder gelang, jedoch von den jeweiligen Mitspielern ausgebügelt wurde. Nur einmal wurde eine „Einladung“ bestraft – und zwar von den Gästen. Mit einem Freistoß von der Mittellinie wurde die komplette Staßfurter Abwehr überwunden, was Ahmad Khalaf zum Siegtreffer für den CFC nutzte.
„So darfst du in der Verbandsliga nicht verteidigen“, ärgerte sich Schmoldt, der aber auch diesmal versuchte, das Positive mitzunehmen. „Wir waren wieder nicht unterlegen, belohnen uns aber nicht. Gegen Haldensleben haben wir nach 20 Minuten angefangen mitzuspielen, diesmal waren wir in den ersten 70 Minuten besser. Am Freitag gegen Sangerhausen müssen es dann mal wieder 90 Minuten sein, sonst glaubt dir irgendwann niemand mehr, wenn du immer wieder sagst, dass du mithältst, aber am Ende nichts dabei herumkommt“, blickte er voraus.
Lange lief im Verbandsliga-Duell alles nach Plan für den SV 09 Staßfurt um Kapitän Maximilian Moye (links) gegen Mitaufsteiger CFC Germania. Doch in letzter Minute drehten die Köthener das Match.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 26.08.2024
Foto: Sven Brückner