Im ersten Heimspiel unterliegt der SV 09 Staßfurt 1:2 (0:1) gegen den Haldensleber SC. Mit dem CFC Germania wartet bereits heute (19 Uhr) ein Gegner, der „keinen Tick schlechter“ ist.
Die ersten 24 Stunden war die 1:2 (0:1)-Niederlage des SV 09 Staßfurt in der Fußball-Verbandsliga gegen den Haldensleber SC schwer zu verkraften für Trainer Philipp Schmoldt. „Die erste Nacht war schwierig, aber dann habe ich gemerkt, dass wir nicht lange Zeit haben, um uns darüber Gedanken zu machen, schließlich geht es Freitagabend schon weiter“, blickte der Coach am Donnerstag voller Vorfreude voraus.
Die Gründe für die unglückliche Niederlage wurden im Training allerdings noch einmal angesprochen. Dabei ging es weniger um die stark abseitsverdächtige Stellung von Pascal Thieke vor dem Treffer zum 1:2 kurz vor Schluss, als um die verschlafene Anfangsphase. 20 Minuten lang agierten die Gastgeber zu zögerlich und kassierten so nach nur acht Minuten ein frühes Gegentor. „Alle sind kurz vorher erst von der Arbeit gekommen, vielleicht braucht man da ein paar Minuten länger, um im Match anzukommen“, suchte Schmoldt nach einem Grund.
Mit fortlaufender Spielzeit wurde die Einstellung der 09er besser, „aber immer noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten“, so Schmoldt weiter. Insbesondere die mangelhafte Chancenverwertung war ein Kritikpunkt, den das Trainerteam in der Halbzeit ansprach. „In der Verbandsliga kriegst du keine 15 Möglichkeiten pro Spiel, da musst du die nutzen, die sich bieten. Und das haben wir nicht gemacht. Der Ausgleich war schon vor der Pause möglich.“
Fallen sollte er allerdings erst kurz nach Wiederbeginn. Mit einer verbesserten Stimmung innerhalb der Mannschaft kehrte diese zurück. Staßfurt war sofort wieder am Drücker und nachdem Dante-Nick Sturm zunächst noch über das Tor zielte (47.), schoss er einen Freistoß in der 55. Minute schließlich direkt flach ins linke Eck. Spätestens jetzt war es ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe. Wie schon in Gardelegen konnte Schmoldt später die Erkenntnis mitnehmen, dass man mit einem gestandenen Verbandsligisten mithalten kann. Zwischenzeitlich hatte der SV 09 gar die besseren Möglichkeiten, denn Laurenz Hoffmann verpasste kurz nach dem 1:1 die Staßfurter Führung und auch Amon van Linthout fehlte bei seinem Kopfball in der 69. Minute nicht viel zum 2:1.
„Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein, sonst gucken wir uns blöd an.“
Philipp Schmoldt, Trainer SV 09 Staßfurt
Doch damit wurde auch der große Knackpunkt im Staßfurter Spiel deutlich: die Chancenverwertung. Denn während die Hausherren nach der Pause kaum noch Möglichkeiten für den HSC zuließen, bekamen die Gäste neun Minuten vor dem Ende doch noch eine. „Da ist es dann auch egal, ob es Abseits war oder nicht: Sie nutzen ihre eine Chance“, musste Schmoldt neidlos anerkennen. Und so traf Thieke mit einem Heber über den herauseilenden 09-Keeper Tim Gabriel zum 1:2-Endstand.
In der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch im Stadion der Einheit. Kurz nach dem dritten Tor des Tages gerieten die Gäste durch eine Gelb-Rote Karte in Unterzahl, bevor Matthias Lieder nach einer glatt Roten Karte vom Platz musste und so heute gegen Köthen fehlen wird. In der anschließenden Rudelbildung folgten zwei weitere Gelbe Karten für Max Dittwe und Chris Matthias Robitzsch.
„Matze will einen Gegenangriff unterbinden und springt dazwischen, trifft seinen Gegenspieler aber nicht oberhalb des Knöchels. Da muss man nicht Rot geben“, hielt Schmoldt fest, bevor er den Blick bereits auf das heutige Flutlichtspiel gegen den CFC Germania richtete. „Sie sind keinen Tick schlechter als Haldensleben“, lobte er den Mitaufsteiger. „Ich habe das Video zu ihrem Pokalspiel gegen Westerhausen gesehen, da hätten sie in der Anfangsphase schon 4:0 führen können. Wir müssen also diesmal von der ersten Minute an hellwach sein, sonst gucken wir uns blöd an“, weiß Schmoldt um die Schwere der Aufgabe.
Der SV 09 Staßfurt um Steven Stachowski (hinten links) und Maurice Hertel kämpfte sich gegen den Haldensleber SC in die Partie, musste sich letztlich aber trotzdem unglücklich geschlagen geben.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Sven Brückner