Der SV 09 Staßfurt wahrt mit einem 4:2 (1:2)-Erfolg gegen den Osterburger FC die Chance auf den Staffelsieg. Weil die Konkurrenz patzt, steht nun ein echter Showdown an.
Gern verweisen Spitzenteams im Fußball darauf, dass man sich nicht auf die Konkurrenz konzentriere, nicht nach links und rechts blicke, sondern nur das eigene Spiel im Blick hat. Das galt bisher auch für den SV 09 Staßfurt, der in der Landesliga Nord eine bärenstarke Saison spielt, mit der 0:1-Niederlage in Bismark zuletzt aber einen erheblichen Dämpfer hinnehmen musste.
So gingen viele davon aus, dass Union Schönebeck am vergangenen Wochenende für die Vorentscheidung im Kampf um den Staffelsieg sorgen würde – doch die Konkurrenz patzte. Union verlor 0:3 (0:2) beim MSV Börde. Der 0:2-Halbzeitstand aus Sicht von Union wurde dann auch in der Staßfurter Kabine am Sonnabend kommuniziert, „und diese Nachricht war dann schon der Gamechanger“, sagte Staßfurts Coach Philipp Schmoldt.
Denn: Sein Team agierte in der ersten Hälfte einzig in den ersten Minuten dominant und ballsicher. Folgerichtig brachte Janek Telge die Hausherren nach zwölf Minuten mit 1:0 in Führung. „Danach schien bei uns die Luft raus“, so Schmoldt. Die Osterburger übernahmen mit zunehmender Spieldauer die Regie auf dem Feld und markierten folgerichtig den 1:1-Ausgleich (30.). Nur fünf Minuten später drehten die Gäste die Partie vollends und profitierten dabei von einem Eigentreffer von Staßfurts Jonas Schulz – 1:2. „Man muss sagen, dass diese Führung absolut verdient war, Osterburg hätte sogar 3:1 führen können“, sagte Schmoldt ohne Umschweife.
Doch dann kam eben in der Pause die Nachricht, dass die Schönebecker ebenfalls straucheln. Auf einmal führte der Blick zum direkten Konkurrenten um den Aufstieg nicht mehr zu einem Hemmnis, sondern wurde zur echten Motivation. „Ich glaube, dass vor dem Spiel nicht mehr alle zu 100 Prozent daran geglaubt haben und als dann aber die Nachricht kam, dass Union hinten liegt, ging ein Ruck durch die Mannschaft“, so Schmoldt. Zum Leidwesen der Gäste, die auf einen Gegner trafen, der die Zweikämpfe annahm, kaum noch Fehler im Passspiel machte und schnörkellos nach vorn spielte. Mit Erfolg.
Zunächst markierte Dante Nick Sturm in der 53. Minute den 2:2-Ausgleich und nur zehn Minuten später behielt Amon van Linthout die Nerven und traf per Strafstoß zum erlösenden 3:2 (63.). Van Linthout war es dann auch, der mit seinem zweiten Treffer in der 76. Minute für die endgültige Entscheidung sorgte.
Damit kommt es am letzten Spieltag in der Landesliga Nord zu einem echten Showdown um den Staffelsieg. Und die Staßfurter dürfen berechtigte Hoffnungen haben, am Ende einer starken Saison doch noch ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. „Ich habe schon noch Hoffnung, immerhin spielt Schönebeck gegen Warnau und damit gegen den Tabellendritten“, so Schmoldt. „Wir hingegen können ganz entspannt die Außenseiterrolle annehmen und können an diesem letzten Spieltag nur gewinnen.“ Sein Team geht in Irxleben als klarer Favorit ins Spiel. Oder anders ausgedrückt: Der Traum lebt.
Vor allem im zweiten Durchgang gewannen Chris Robitzsch (Mitte) und der SV 09 Staßfurt die entscheidenden Momente.
Originaltext Maria Kurth: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 03.06.2024
Foto: Sven Brückner