In der Außenseiterrolle im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft befindet sich der SV 09 Staßfurt zwei Spieltage vor Schluss. Gegen den Osterburger FC muss ein Sieg her.
„Wenn mir das Bundesliga-Relegationsspiel am Montag eine Sache gezeigt hat, dann dass im Fußball alles möglich ist“, sagt 09-Coach Philipp Schmoldt vor dem letzten Heimspiel seiner Mannschaft am Sonnabend ab 15 Uhr gegen den Osterburger FC. Der VfL Bochum hatte gegen Fortuna Düsseldorf eine 0:3-Hinspielpleite egalisiert und schließlich im Elfmeterschießen den Klassenerhalt geschafft.
Auch für die Staßfurter ist im Schlussspurt der Landesliga-Saison ein Comeback nötig, um das selbstgesteckte Ziel „Aufstieg“ noch zu erreichen. Nach der Pleite in Bismark beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Union Schönebeck bei noch zwei ausstehenden Spielen drei Punkte und 14 Tore. „Die Pause kam natürlich denkbar ungünstig. Nach so einer Niederlage hast du dann ewig frei. Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht“, so Schmoldt.
Denn aufgegeben haben die Staßfurter ihre Hoffnungen auf Platz eins noch nicht. Die Mannschaft ist bereit, „zu kämpfen, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Wir sind unfassbar motiviert“, erklärt der Trainer. Anders als Bochum hat es der SV 09 jedoch nicht mehr selbst in der Hand. Dennoch geht der Blick am Wochenende nur auf das eigene Spiel.
„Wir brauchen nicht auf andere zu gucken. Das Handy können wir herausholen, wenn wir in der 85. Minute 3:0 führen, aber zuerst müssen wir unsere Hausaufgaben machen. Denn klar ist: Am Wochenende kann auch schon alles vorbei sein“, weiß der Übungsleiter, dass sich sein Team keinen Patzer mehr erlauben kann. „Selbst wenn die Schönebecker und wir verlieren sollten, holst du das am letzten Spieltag nicht mehr auf.“
Ein Sieg ist also Pflicht gegen die Osterburger und da haben die Bodestädter gute Erinnerungen aus der Hinrunde. „Da haben wir im November unsere Serie gestartet. Für eine neue ist bei zwei Spielen keine Zeit mehr, aber vielleicht können wir ja wieder etwas Positives mitnehmen“, hofft Schmoldt.
Während sich die Mannschaft im letzten Heimspiel der Saison noch einmal gut präsentieren will, kommt es vor dem Anpfiff zu einer Verabschiedung. Fast alle Spieler des aktuellen Kaders haben sich für eine weitere Zusammenarbeit entschieden, jedoch beendet Routinier Matthias Härtl seine Karriere und wird verabschiedet. Seit 2000 kam er auf fast 600 Einsätze für die erste Mannschaft der Bodestädter.
Doch spätestens mit dem Anpfiff ist dann keine Zeit mehr für Sentimentalität. Stattdessen heißt es, den Druck zu bewältigen, der nun auf den Schultern der 09er lastet. „Aber Druck ist etwas Gutes. Er bedeutet, dass man was zu verlieren, aber auch zu gewinnen hat, dann geht es um etwas“, erklärt der Coach. Um nicht weniger als den Aufstieg in die Verbandsliga.
Wie im Hinspiel, als sie ihre Aufholjagd in Richtung Tabellenspitze starteten, wollen Dante-Nick Sturm (rechts) und der SV 09 Staßfurt auch diesmal gegen Osterburg ein Erfolgserlebnis einfahren.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Michael Küssner