Zum Landesliga-Spitzenspiel, Kreisderby und Prestigeduell empfängt der SV 09 Staßfurt bereits heute Abend ab 19 Uhr den Spitzenreiter der Nord-Staffel, Union Schönebeck.
Wochenlang haben die Fußball-Fans der Region auf das große Salzland-Duell, Staffel Nord, zwischen dem SV 09 Staßfurt und Union 1861 Schönebeck hingefiebert – nun ist es so weit. Um 19 Uhr ertönt im Stadion der Einheit der Anpfiff. Für die Gastgeber geht es dabei darum, die Elbestädter im Saisonendspurt noch einmal gehörig unter Druck zu setzen. „Sie sind monatelang Tabellenführer und sehr gefestigt. Den Druck haben deshalb jetzt erst mal wir. Zumal wir, wenn wir verlieren, wohl erst einmal raus aus dem Kampf um den Aufstieg sind“, weiß 09-Trainer Philipp Schmoldt.
Logisch, dass die Gastgeber auf das genau gegenteilige Ergebnis warten. Trotz der Niederlage vom vergangenen Wochenende können die Staßfurter mit einem Sieg zum Ligaprimus aufschließen. „Bis zum Training am Dienstag war die Stimmung noch nicht besonders“, gesteht Schmoldt. „Doch dann haben wir den Blick voll auf Schönebeck gerichtet. Zumal in einem Derby ohnehin egal ist, was die Wochen davor oder danach passiert.“
Nun gilt es, die Euphorie in die richtigen Bahnen zu lenken. Bei aller Begeisterung für das Prestigeduell „darf es uns nicht passieren, dass wir übermotiviert sind. Gerade, da mit vielen Zuschauern zu rechnen ist, müssen vor allem unsere jungen Spieler mit der Atmosphäre klarkommen“, hofft Schmoldt.
Die Entscheidung, welche Spieler das am heutigen Abend genau betrifft, wird dabei abermals keine leichte für das Staßfurter Trainerteam. „Wir müssen wieder fünf Spieler aus dem Kader streichen. Das tut mir bei so einer Partie besonders für jeden leid, den es trifft“, blickt Schmoldt auf die nicht einfache Entscheidungsfindung voraus.
Wie genau der Matchplan dann auf dem Rasen im Stadion der Einheit aussehen soll, dazu wollte sich Schmoldt noch nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen. Nur so viel verriet er: „Wir müssen sie bespielen und bekämpfen“. Letztlich kennen sich aber ohnehin beide Teams gut genug aus den Duellen in der jüngsten Vergangenheit, um zu wissen, worauf man sich einstellen muss. „Das Spiel im Sparkassen-Cup würde ich dabei einmal ausklammern, weil Schönebeck da mit der besseren B-Elf angetreten war“, so Staßfurts Trainer. Doch das Hinspiel (4:4) hat gezeigt, wie spannend, hochklassig und unterhaltsam das Kreis-Derby sein kann.
„Ich denke, dass auf beiden Seiten jeder dabei sein wird, der es irgendwie schafft und fit ist. Es ist schön zu sehen, dass wir im Salzlandkreis zwei tolle Mannschaften in der Landesliga haben, die um die Plätze ganz vorne mitkämpfen. Da sagt sich sicher auch mancher Zuschauer, der sonst nicht immer dabei ist: „Das gucke ich mir gerne an“, hofft Schmoldt, dass auch die Kulisse dem Spitzenspiel Dritter gegen Erster angemessen sein wird.
Der deutliche Sieg des SV 09 Staßfurt um Marc Burdack (rechts) gegen Union Schönebeck im Sparkassen-Cup spielt für das Trainerteam der Bodestädter vor dem heutigen Wiedersehen keine Rolle.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Sven Brückner