Mit Kevin Weber verstärkt eine neue Personalie das Trainer-Team des SV 09 Staßfurt. Zusammen mit Philipp Schmoldt und Marco Janich will der 29-Jährige neue Impulse setzen.
Drei sind immer einer zu viel. Dieses Sprichwort ist nicht nur der Name einer alten ZDF-Serie. Es wird auch gern in anderen Kontexten verwendet. Meistens dann, wenn sich ein Trio in Führungspositionen formiert und sich die Frage – Achtung, nächstes Sprichwort – stellt: Verderben zu viele Köche den Brei? Beim SV 09 Staßfurt würde man diese Frage wohl ganz klar mit „nein“ beantworten. Denn ab sofort verstärkt mit Kevin Weber ein dritter Coach das Trainer-Team des SV 09 Staßfurt.
Bedenken, dass die Chemie im im Trainer-Trio nicht stimmt, können sofort beerdigt werden: Denn Weber und und Coach Philipp Schmoldt kennen sich bestens, haben drei Jahre zusammen bei Kleinmühlingen/Zens gespielt und sind befreundet. Beide wohnen nur wenige hunderte Meter voneinander entfernt. „Wir haben früher mal gewitzelt, dass es schon cool wäre, wenn wir mal zusammen ein Team übernehmen“, erzählt Schmoldt. „Dass es dann jetzt so schnell geklappt hat, ist toll.“ Weber ergänzt: „Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt so schnell klappt und dann auch noch bei einem ambitionierten Landesligisten“.
Ein klassischer Fall von Glück im Unglück. Denn: Im vergangenen Jahr riss sich Weber das Kreuzband und beendete daraufhin seine aktive Laufbahn. Dass er irgendwann mal als Trainer arbeiten werde, dafür legte er mit der Erlangung der B-Lizenz bereits den Grundstein. Und die Konstellation in Staßfurt machte den schnellen Übergang möglich. „Marco und ich haben gesagt, dass wir gern noch wen im Boot hätten. Da sich Marco hauptsächlich um die Torhüter kümmert, benötigt man für 18 Feldspieler dann einfach noch jemanden“, erklärt Schmoldt.
Doch Weber ist weitaus mehr als nur eine Ergänzung im Team oder ein Freund von Schmoldt. Der 29-Jährige war zu seiner aktiven Zeit ein durchaus vielversprechender Verteidiger, der auch schon bei Eintracht Braunschweig und beim VfL Wolfsburg spielte. Zuletzt schnürte Weber seine seine Schuhe für den MTV Welsleben. „Kevin hat viel Erfahrung und anders als ich, war er Verteidiger. Das bringt noch mal eine ganz andere Perspektive“, so Schmoldt.
Und mindestens genauso wichtig: „Unsere Spielphilosophie ist nahezu identisch.“ Beide wollen, dass die Staßfurter, die aktuell Rang zwei in der Landesliga Nord bekleiden, das Spiel dominieren, Ball und Gegner Laufen lassen.
Darauf fokussiert sich auch die Arbeit in der Vorbereitung auf die Rückrunde, die der Landesligist am Dienstag begonnen hat. Heute steht bereits der erste Test um 18.30 Uhr zuhause gegen den CFC Germania aus Köthen auf dem Plan. Ein durchaus ambitionierter Kaltstart, denn mit dem Rangzweiten der Landesliga Mitte gastiert ein spielstarkes, vor allem im Angriff gut besetztes Team im Salzland. „Wir werden in diesem Spiel noch nicht die Welt verändern, da wir gerade erst in die Vorbereitung gestartet sind“, so Schmoldt. „Daher wollen wir vor allem Einsatzbereitschaft sehen. Jeder wird spielen.“
Und jeder wird sich wieder neu beweisen müssen. „Auch dafür ist die Verpflichtung von Kevin gut. Man ist manchmal ja doch etwas eingefahren und jetzt kann sich jeder Spieler wieder neu zeigen und seine Chance nutzen“, so Schmoldt. Beide sagen unabhängig voneinander, dass man von Spiel zu Spiel sehen wolle, was in dieser Saison noch möglich sei. Erst Ende April wolle man noch mal ein konkretes Ziel ausgeben. „Dann weiß man auch, wo wir stehen“, so Schmoldt.
Anfang des Jahres wurde Kevin Weber (M.) als Verstärkung des Staßfurter Trainerteams vorgestellt, heute steht er zum ersten Mal an der Seitenlinie.
Originaltext: Maria Kurth
Quelle: https://www.volksstimme.de/lokal/stassfurt vom 26.01.2024
Foto: Verein