Haben wir gestern auf das Pokalspiel zwischen dem SV 09 und Lok Stendal am Samstag schon einmal aufmerksam gemacht, so kommen wir heute zum Aufeinandertreffen am 15. April des Jahres 1995. Hier unterlag unsere Mannschaft im Viertelfinale des Landespokals gegen die Altmärker mit 1:5. Diese spielten damals in der Regionalliga, während die 09er vier Klassen tiefer in der Bezirksliga angesiedelt waren.
Staßfurt behauptete sich in den Runden zuvor gegen den TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens mit 7:0, beim SV Grün-Weiß Annaburg mit 3:2, bei Lok Güsten mit 6:5 nach Elfmeterschießen, gegen Fortuna Halberstadt mit 3:1, beim SV Allertal Wormsdorf mit 1:0 und gegen den Quedlinburger SV 04 mit 5:3.
Stendal, damals genau unter FSV Lok/Altmark spielend, gewann 1995 übrigens den Landespokal. Im Finale in Schönebeck bezwang man den FC Anhalt Dessau mit 4:1.
Zum Spiel zwischen dem SV 09 und Lok wurden in der „Volksstimme“ vom 18.04.1995 zwei Spielberichte veröffentlicht, einer unter dem Titel „Lok Stendal hatte seine Mühe“ auf der „Kreisseite“, der zweite unter der Überschrift „Regionalliga-Lok rollte problemlos durch Staßfurt“ auf der „Bezirksseite“. Hier aus Letzterem, wobei beide Berichte im Übrigen vom damaligen 09er Pressewart Udo Lippert geschrieben wurden.
Der Regionalligist Lok Altmark Stendal ließ im Landespokal-Viertelfinale beim Bezirksligisten SV 09 Staßfurt nichts „anbrennen“, setzte sich souverän 5:1 (3:1) durch. Die Altmärker hatten jedoch in den ersten 30 Minuten ein paar Schwierigkeiten, wobei man aber immer sah, wer Hase und wer Igel war. Für Trainer Urbanczyk, der in Staßfurt bis auf Wiedemann seine „erste Garnitur“ aufbot, ist der Gewinn des Landespokals eine Pflichtaufgabe.
Gleich drei der Stendaler Treffer wurden aus Standardsituationen erzielt, wobei der Gastgeber zwischenzeitlich den Ausgleich schaffte. Einen 18-Meter-Hinter-haltschuss von Röthling sah Stendals Torhüter Pietruska zu spät. Doch dann setzte sich der vier Klassen höher spielende Gast durch, kam vor allem durch den sicheren Elfmeter- und Freistoßschützen Dirk Grempler zu den Erfolgen. Kurz vor der Pause verwandelte Grempler einen Freistoß zum 3:1, wo-mit die Entscheidung gefallen war.
Staßfurts Torhüter Thomas Stümpel stand in der zweiten Halbzeit im Blickpunkt des Geschehens, konnte sich mehrfach auszeichnen. Stendals Trainer Urbanczyk nach der Partie: „Nach zwei Spielen in zwei Tagen haben wir versucht, anständigen Fußball zu bieten. Unsere Ziele sind der Klassenerhalt in der Regionalliga und der Landespokal, der uns dann einen Startplatz im DFB-Pokal bringt.“
SV 09 Staßfurt: Thomas Stümpel, Dirk Wehrmann, Holger Michalak, Martin Rabe, Hagen Poschke, Mike Bergner, Kay Adolph (16. Detlef Ehrbarth), Alexander Dawils, André Röthling, René Schulze, Roland Schröter (29. David Arendt)
Lok Stendal: Pietruska, Suchanek, Lenz (54. Topor), Hoffmann, Dau, Schmidt, Buchheim, Westendorf, Gebhardt, Grempler, Berg (68. Roswandowicz)
Schiedsrichter: Pasbrig (Wolfen)
Zuschauer: 600
Torfolge: 0:1 Grempler (6. FE), 1:1 Röthling (8.), 1:2 Hoffmann (25.), 1:3, 1:4 Grempler (42., 68. FE), 1:5 Gebhardt (82.)
Ein Blick auf die Zuschauerränge
René Schulze, links, im Zweikampf
Detlef Ehrbarth, rechts, im Zweikampf
Fotos: Peter Mempel