Der SV 09 ist mit einem jederzeit verdienten 6:4 beim Eilslebener SV in die 2. Runde des Landespokals eingezogen. Die Zuschauer sahen ein Fußballspektakel, teilweise sogar Fußballkrimi, mit einem späten Happy-End für die Schützlinge von Daniel Petzold. Sogar der ansonsten schwache Unparteiische schien Gefallen an diesem Spiel gefunden zu haben. Denn er ließ satte 12 Minuten nachspielen, obwohl nur 3 angezeigt waren.
Eine interessante Zwischenbemerkung: In der langen Geschichte des SV 09 gab es ein 6:4 bislang überhaupt erst einmal. Am 25.05.1971 gewann damals noch Aktivist ein Freundschaftsspiel mit diesem Ergebnis bei TuS Dessau-Kochstedt.
Den ersten Höhepunkt der Begegnung gab es schon in der zweiten Minute. Hier brandete sogar erstmals der Jubel der einheimischen Besucher auf. Alexander Probst stand zu weit vor seinem Tor, und der Ball schlug zum 1:0 für den ESV ein. Der Jubel verstummte allerdings ganz schnell, denn im direkten Gegenzug hieß es in Minute drei durch Laurenz Hoffmann 1:1. In der Folge übernahmen die Gäste immer mehr die Kontrolle im Spiel, mussten aber immer wieder auf der Hut vor den Kontern der Hausherren sein.
In der 25. Minute die Mega-Doppelchance für die 09er. Diesmal setzten sie nach einer Ecke des ESV zum Konter an. Nach einer Flanke traf Laurenz Hoffmann aber nur die Latte, und der Nachschuss von Nick Pumptow landete an der Querlatte. Besser machten es die Gastgeber in der 28. Minute. Ein perfekter Konter brachte das 2:1. Und wieder ließ die Antwort der Staßfurter nicht lange auf sich warten. In der 30. Minute nahm Toni Härtge sein Herz in die Hand, und jagte das Leder aus 25 Metern unter den Balken.
In der 36. Minute dann erstmals die Führung für den vermeintlichen Favoriten. Nachdem Nick-Dante Sturm mit einem 20-Meter-Hammer am gegnerischen Torhüter scheiterte, schaltete Maurice Hertel im Strafraum-Gewühl am schnellsten, und schob die Kugel überlegt zum 3:2 ein. Doch auch der Vorsprung des SV 09 sollte nicht lange halten. In der 39. Minute glichen die Börde-Spieler durch einen direkt verwandelten Freistoß aus 23 Metern, der Ball schlug genau im Winkel ein, zum 3:3 aus, und kurz vor der Pause, in der 43. Minute, gingen sie sogar zum dritten Mal in diesem Spiel in Führung. Entscheidend bei diesen beiden Toren war sicherlich die Pfeife des Unparteiischen. Beim 3:3 hätte er sie gar nicht gebraucht, und beim 4:3 hätte ein Pfiff ertönen müssen. Denn der Linienrichter signalisierte mit der Fahne ganz klar eine Abseitsstellung eines ESV-Spielers.
Nach dem Seitenwechsel drückten die Mannen von Daniel Petzold sofort auf das 4:4. Und Chancen waren schon früh da. In der 48. Minute setzte Laurenz Hoffmann den Ball knapp neben das Tor, und eine Minute später schien es so, als hätte sich Maurice Hertel dies bei ihm abgeschaut. Beide dann mit einer Co-Produktion zum 4:4 in der 60. Minute. Hertel setzte sich rechts gut durch, passte den Ball in die Mitte, und Hoffmann schob ihn ein. In der Folge stand der Neuzugang aus Kleinmühlingen gleich noch zweimal im Brennpunkt. In der 63. Minute beförderte er das Leder knapp über die Latte, und in der 79. Minute verhinderte eine tolle Parade des Eilslebener Torhüters das 5:4.
Doch das sollte noch in der gleichen Minute fallen. Nach einer Ecke drückte Maximilian Moye das Leder mit dem Kopf in die Maschen. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 92. Minute. Erfolgreich zum 6:4 war der jüngste Neuzugang Devin Jung, der ab der 81. Minute seine erste Einsatzzeit im Trikot des SV 09 bekam.
Der SV 09 spielte mit: Alexander Probst, Toni Härtge, Thorben Zöger, Jonas Schulz, Maximilian Moye, Nick Pumptow, Louis Mollenhauer (61. Robert Lampe), Danylo Shcherbinin (81. Devin Jung), Dante-Nick Sturm, Maurice Hertel, Laurenz Hoffmann (86. Lucas Gruhn)
Schiedsrichter: Moritz Winter (FSV 1920 Sargstedt)
Zuschauer: 141
Die 1. Mannschaft des SV 09 mit dem Trikot von Willy Ben Korte nach dem Sieg in Eilsleben