Fußball, Verbandsliga: Schlusslicht SV 09 Staßfurt hofft im Sechs-Punkte-Spiel gegen den zwei Plätze besser postierten SV Westerhausen auf den ersten Heimsieg der laufenden Saison.
Groß war die Freude beim SV 09 Staßfurt nach dem Last-Minute-Punktgewinn im Kreisderby der Fußball-Verbandsliga gegen den SC Bernburg am vergangenen Wochenende. Allerdings nicht euphorisch. „Für die Moral ist er wichtig, aber in der Tabelle bringt uns der Punkt noch nicht wirklich etwas“, hielt Philipp Schmoldt, der Trainer der Bodestädter, im Anschluss fest. Anders könnte das aussehen, wenn am kommenden Sonnabend ab 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Hecklinger Straße der erste Heimsieg gelingt. Denn zu Gast ist der SV Westerhausen, einer der direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.
„Baller League“ bis Oberliga
Sehr zur Überraschung von Schmoldt. „Sie haben sicherlich nicht damit gerechnet, dort unten zu stehen – und gehören da meiner Meinung nach auch nicht hin. Sie haben eine gehörige Klasse in der Mannschaft und sich vor Kurzem auch noch mal verstärkt“, hält der 09-Coach fest. Gemeint ist damit vor allem Rückkehrer Denis Neumann. Der Angreifer war zuletzt in der „Baller League“ aktiv – einer deutschen Hallenfußball-Liga, die 2024 unter anderem von Lukas Podolski und Mats Hummels gegründet wurde – kann aber auch bereits auf einiges an Verbands- und Oberliga-Erfahrung zurückblicken. „Glückwunsch, wenn man so einen Spieler einfach so zurückholen kann“, lacht Schmoldt.
„Glückwunsch, wenn man so einen Spieler einfach zurückholen kann.“
Philipp Schmoldt, Trainer SV 09 Staßfurt
Aber auch die restliche Mannschaft bringe genügend Qualität mit, um die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Deshalb hat die Mannschaft im Training das Hauptaugenmerk wieder auf die eigene Leistung gelegt, die über 90 Minuten stimmen muss. „Die ersten 45 Minuten in Bernburg waren katastrophal, das darf man auch nicht vergessen. Aber das wir trotzdem weitergemacht haben, war gut“, betont der Trainer.
An die zweite Hälfte soll nun angeknüpft und die Fehlerquote minimiert werden. Denn Schmoldt macht klar: „Auch in Bernburg standen an den Gegentoren unsere Namen dran.“ Was er damit meint: Bei der Ecke vor dem 1:1 verloren die Staßfurter alle Kopfballduelle, so dass die Gastgeber an den Ball kamen und einschießen konnten. Beim 2:1 sah dann die komplette Staßfurter Mannschaft schlecht aus, als Bernburg blitzschnell das komplette Spielfeld überbrückte. „Es sind zu viele individuelle Fehler, die zu Gegentoren führen“, so Schmoldt weiter.
Ausgangslage verbessern
Dennoch soll der Optimismus, für den der Derbypunkt gesorgt hat, die Mannschaft in den letzten beiden Spielen vor der Pause tragen. „Gewinnen wir, sind wir bis auf drei Punkte an Westerhausen dran – und je nachdem wie Köthen spielt auch an ihnen. Damit wäre die Ausgangslage für die Rückrunde schon deutlich besser, auch wenn ,gut’ vielleicht in der aktuellen Situation noch nicht das richtige Wort ist“, schmunzelt Schmoldt.
Damit das gelingt, wurde im Abschlusstraining noch einmal an den wichtigsten Stellschrauben gedreht. Der SV 09 will zeigen, dass man sich seit den beiden Niederlagen in den letzten direkten Duellen – 2023 im Landespokal und 2024 in einem Testspiel – weiterentwickelt hat.
Im letzten Pflichtspielduell mit dem SV Westerhausen schieden Matthias Lieder (l.) und der SV 09 Staßfurt im Frühjahr 2023 aus dem Landespokal aus.
Originaltext Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 29.11.2024
Foto: Tobias Zschäpe