Punktgleich mit Schönebeck und das Momentum auf der eigenen Seite: Mit dem Spiel in Bismark startet Staßfurt heute den Saison-Endspurt im Kampf um den Aufstieg.
Es gibt die beliebte Phrase im Fußball, sich vornehmlich auf das eigene Ziel konzentrieren zu wollen. Gern werden dann Sätze bedient, die ein jegliches Schauen auf die Ergebnisse der Konkurrenz kategorisch ausschließen. Für den SV 09 Staßfurt wird ein Blick nach oben oder vorzugsweise nach unten im Saisonendspurt aber nicht ausbleiben.
Punktgleich, aber mit zehn Toren weniger auf dem Konto, rangieren die Salzländer aktuell noch hinter Union Schönebeck auf Rang zwei in der Fußball-Landesliga. Coach Philipp Schmoldt geht nicht davon aus, dass sich das heute ändert: „Wir werden an diesem Spieltag nicht vorbeiziehen, weil ich fest davon ausgehe, dass Union gegen Heyrothsberge gewinnt“, sagt Staßfurts Trainer.
Unter dieser Prämisse und vor allem, weil die Schönebecker am letzten Spieltag noch den Rangdritten aus Warnau zu Gast haben, gilt heute die volle Konzentration dem eigenen Spiel in Bismark. „Das wird ein extrem schweres Auswärtsspiel, weil es für Bismark um Leben oder Tod geht“, so Schmoldt. „Sie müssen unbedingt punkten im Kampf um den Klassenerhalt und werden alles daran setzen.“
Starke Rückrunde
Mit drei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer, aber einem Spiel weniger auf dem Konto als Mitkonkurrent Irxleben, wären drei Zähler aus Sicht der Altmärker in der Tat sehr viel wert. Und es spricht einiges dafür, dass die Überraschung aus Sicht der Gastgeber zumindest möglich ist. Mit Ausnahme der knappen 2:3-Pleite zuletzt in Niederndodeleben sind die Bismarker seit Ende März ungeschlagen und feierten allen voran daheim deutliche Siege, wie zum Beispiel beim 6:0-Erfolg gegen Eilsleben oder beim 4:2 gegen den Ummendorfer SV. Die letzte Heimpleite datiert vom 16. März, als sich der Spitzenreiter aus Schönebeck zu einem 1:0 mühte.
Betrachtet man nur die Rückrunden-Tabelle wäre Bismark aktuell auf Platz sechs, nachdem sie in neun Spielen 15 Zähler ergattern konnten – bereits jetzt sieben Punkte mehr als in der gesamten Hinrunde.
Und dennoch: Die Favoritenrolle liegt klar bei den Staßfurtern. Seit 2020 konnten die Altmärker gegen Staßfurt keinen Sieg mehr einfahren. Jedoch: Den letzten Punktverlust musste die Elf aus dem Salzland am 10. November – ausgerechnet beim 2:2 gegen Bismark – hinnehmen. Damals erwiesen sich die Gäste besonders kampfstark und egalisierten zweimal einen Rückstand. Und auf diese Tugenden wird es auch heute ankommen. „Sie werden bis zum Umfallen kämpfen und deshalb wird es besonders wichtig sein, dass wir gut gegen den Ball arbeiten“, so Schmoldt.
Ein guter Mix
Dabei will der SV 09 aber eben auch bei jenem Stil bleiben, der ihn stark macht: „Wir wollen schon Fußball spielen, es wird vor allem auf den richtigen Mix ankommen“, so Schmoldt. Die Stimmung im Team sei derzeit „sehr, sehr einzigartig“, so der Coach. Von Extra-Motivation will Schmoldt gar nicht reden im Endspurt, „denn die Stimmung ist schon seit der ersten Februar-Woche so“.
Der Staßfurter Coach hat heute bis auf den verletzten Kapitän Dustin Abresche und den gesperrten Jonas Schulz alle Spieler an Bord. Anpfiff ist um 15 Uhr in Bismark.
Matthias Lieder (vorne) und der SV 09 wollen gegen die Bismarker nicht aus dem Tritt kommen.
Originaltext Maria Kurth: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Kevin Sager