Der Aufwärtstrend von Fußball-Landesligist SV 09 Staßfurt findet bei der 1:3 (0:1)-Pleite gegen den Ummendorfer SV vorerst ein Ende. Die Gäste überzeugen mit großer Effizienz.
Philipp Schmoldt hätte sich sicherlich nicht beschwert, wenn er in diesem Punkt Unrecht behalten hätte. „Ihre Angreifer können aus wenig viel machen“, hatte der Interimscoach vor dem Heimspiel seines SV 09 Staßfurt gegen den Ummendorfer SV gesagt. Gerade in der Schlussphase sollte sich das auf dem Kunstrasenplatz in der Hecklinger Straße bestätigen.
Während die Hausherren – selbst als sie nach der Gelb-Roten Karte für Thorben Zöger (71.) ein Mann weniger waren – auf den Ausgleich drängten, machten die Gäste mit einem schnörkellosen Angriff und dem 1:3 (0:1) den Deckel drauf.
Den Grundstein für den Sieg hatten die Ummendorfer aber bereits in der Startphase gelegt. „Sie hatten sich etwas überlegt und wir sind mit ihrem Spiel in den ersten 20 Minuten nicht klargekommen“, musste Schmoldt rückblickend festhalten. Zwar hatten auch die 09er gute Szenen vor dem gegnerischen Tor, doch den besseren Start erwischten die Gäste.
„Dann haben wir uns auf ihr Spiel eingestellt und sind besser in die Partie gekommen“, beobachtete Staßfurts Trainer. Dennoch ordnete er den USV-Führungstreffer als „nicht unverdient“ ein. Schon vor der Pause übernahmen die 09er dann immer mehr die Regie. Auch wenn „unser Zusammenspiel nicht immer geklappt hat“, wie Schmoldt einschätzte, war es dennoch sein Team, das nun regelmäßig vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte. Es fehlte aber letztlich die Effizienz.
So blieb es zunächst auch nach dem Wiederanpfiff. Maurice Hertel prüfte den Ummendorfer Torwart mit einer missglückten Flanke (49.) sowie per Freistoß (51.). Besser machten es einmal mehr die Gäste, die nach gut einer Stunde auf der rechten Seite nicht wirklich angegriffen wurden, so dass Marvin Temp mit Hilfe des Innenpfostens seinen zweiten Treffer des Tages erzielen konnte. Ausgerechnet Temp, vor dem 09-Coach Schmoldt vor der Partie ausdrücklich gewarnt hatte. Auch damit hatte er „leider recht“, wie er nach Abpfiff festhielt.
Doch die Bodestädter gaben sich nicht auf. Im Gegenteil, das zweite Gegentor schien nochmal wie ein Weckruf zu sein und so verkürzte Tim Gadkowsky nur fünf Minuten später in bester Mittelstürmer-Manier nach Pass von Laurenz Hoffmann zum 1:2. Dass die Staßfurter noch daran glaubten, etwas mitzunehmen, hörte man an den Rufen von der Trainerbank. Und so warfen die Gastgeber alles nach vorn, waren in mehreren Szenen nah dran am Ausgleich – doch dann wurde das Comeback jäh gestoppt. „Für nichts gibt er Gelb-Rot und macht damit unser ganzes Spiel kaputt“, ärgerte sich Schmoldt über die Ampelkarte für Thorben Zöger.
Der Schiedsrichter hatte ein Halten und damit ein taktisches Foul gesehen. Die Aufregung über die Entscheidung war groß, gerade auf der 09-Bank. Nach wilden und lautstarken Diskussionen mit dem Linien- und Schiedsrichter, zeigte Letzterer noch Marco Janich und Christian Krüger die Rote Karte.
Folglich musste Staßfurt die Schlussphase mit einem Mann weniger angehen. Das Chancenverhältnis war dadurch wieder etwas ausgeglichener, Ummendorf hatte beispielsweise in der 75. Minute die große Möglichkeit zur Vorentscheidung. Doch Alexander Probst parierte den Abschluss sehenswert. Auf der Gegenseite blieb nicht nur Coach Schmoldt der Freistoß von Hoffmann fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit im Gedächtnis. Die Nummer zehn spielte den Ball von halbrechts an den langen Pfosten, wo Matthias Lieder – der sein 200. Punktspiel für die erste Mannschaft der 09er absolvierte – das runde Leder aus kurzer Distanz über das Tor schoss.
Kämpferisch stimmte die Einstellung – gerade in Hälfte zwei – bei Tim Gadkowsky (links) und Fußball-Landesligist SV 09 Staßfurt. Für mehr als ein Tor durch die Nummer 16 der Bodestädter reichte es aber nicht.
Originaltext und Foto: Tobias Zschäpe
Quelle: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt vom 06.11.2023