Zum ersten Mal in der laufenden Saison verließen die Fußballer des SV 09 Staßfurt am Sonnabend das Feld nicht als Sieger. Bei Eintracht Salzwedel kassierte der Landesligist eine 0:4 (0:2)-Pleite, die sich die Mannschaft zumindest in der Anfangsphase selbst zuzuschreiben hatte.
Es war kein Spieltag, auf den die Staßfurter später gerne zurückblicken werden. Das begann bereits bei der Anreise, zog sich durch die Anfangsphase der Partie und gipfelte schließlich in der Nachbetrachtung direkt vor Ort. „Wir hätten eine halbe Stunde eher losfahren müssen“, blickt Trainer Daniel Petzold zurück, der mit seinem Team erst eine knappe Stunde vor Anpfiff vor Ort eintraf.
Damit war von Beginn an Aufregung drin, die sich auch nach dem Anpfiff noch nicht gelegt hatte. „Wir verschlafen die ersten 20 Minuten, halten uns in dieser Phase auch nicht an unser einstudiertes System. Oft fehlten die Außenbahnspieler, die wir aus der Mitte suchen wollen“, analysierte Petzold. Statt abzuspielen kam es so häufig zu Ballverlusten, die der Gastgeber eiskalt ausnutzte.
Zum ersten Mal gleich nach zwei Minuten, als Jan Niklas Frenkel einen lang und schnell nach vorn geschlagenen Ball vor die Füße bekam und zur Führung für Salzwedel einnetzte. In der Folge war Staßfurt zwar bemüht, nach vorne zu spielen, kam aber nur selten zwingend vor das gegnerische Tor. Stattdessen war es nach einer halben Stunde die Eintracht, die ein zweites Mal traf.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich 09 noch einmal stark verbessert. Die erste Möglichkeit hatte zwar noch Salzwedel, doch anschließend spielte fast nur noch eine Mannschaft. Staßfurt drängte mit viel Ballbesitz auf den Anschlusstreffer. Doch zwingende Chancen blieben dennoch eine Seltenheit. Ein Distanzschuss von Laurenz Hoffmann (77.) war die beste Möglichkeit der Gäste.
Da der SV 09 bis zum Schluss alles nach vorn warf, kam es am Ende, wie es kommen musste: Der Gastgeber traf zum 3:0 durch einen strammen Schuss von Philip Müller unter die Torlatte. Julian Seehausen sorgte schließlich vom Punkt für den überraschend deutlichen Endstand. „Heute hat die Kontermannschaft gegen die Ballbesitzmannschaft gewonnen. Verloren haben wir das Spiel in der Anfangsphase, aber auch wir als Trainerteam hatten unseren Anteil daran, wegen der knappen Anreise“, zeigte sich Petzold selbstkritisch.
„Vielleicht war es vor den bald anstehenden Spielen gegen Schönebeck oder Warnau – beides Teams, die oben mitspielen wollen – ein Weckruf zur richtigen Zeit“, ordnete Petzold die erste Saisonpleite ein. „Böse bin ich den Spielern auf jeden Fall nicht. Und am Ende sind es immer Niederlagen, die eine Mannschaft formen.“ Nun gilt es also, die richtige Reaktion in den kommenden Wochen zu zeigen.
Viel mehr als die Niederlage ärgerte Petzold letztlich ein unschöner Nebenschauplatz. „Während des Spiels gab es diskriminierende Äußerungen gegen einen unserer Spieler, die wir gerne im Spielprotokoll vermerkt hätten. Leider hat sich der Schiedsrichter geweigert.“ Hier soll zeitnah ein klärendes Gespräch mit dem FSA gesucht werden.
Laurenz Hoffmann (2. v.r.) und der SV 09 Staßfurt konnten die „Hürde“ Eintracht Salzwedel nicht überspringen.
Quelle Text Tobias Zschäpe: https://www.volksstimme.de/lokalsport/stassfurt
Foto: Marc Wiedemann